„Ortsmitte Orpeaue“ in Wrexen wird umgestaltet – Förderung in der Dorfentwicklung für die Stadt Diemelstadt


Landrat van der Horst lobte die Stadt für ihr vorbildliches Engagement in der Dorferneuerung: „Diemelstadt zeigt schon seit vielen Jahren, wie die Fördermöglichkeiten optimal genutzt werden können.“ Was ihm bei der Maßnahme in Wrexen besonders gefalle, sei das hohe Engagement der Ortsgemeinschaft – der Impuls für die Umgestaltung der Orpeaue im Rahmen der Dorfentwicklung kam aus dem Ortsbeirat. Mit Stolz könne er in diesem Zusammenhang aber auch den Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises nennen, der als Ansprechpartner mit versiertem Fachpersonal die einzelnen Entwicklungsmaßnahmen in den Kommunen überaus kompetent betreue, so der Landrat.

„Die Ortsgemeinschaft Wrexen und der Ortsbeirat hatten schon seit Längerem den Wunsch, das Gelände am Mühlgraben umzugestalten“, erläuterte Bürgermeister Andreas Fritz die Planungen für Wrexen in der Dorfentwicklung. Die Orpeaue direkt am Diemelradweg und als Startpunkt des Fernradweges R6 habe sich als innerörtlicher Treffpunkt bewährt; der Bereich habe sich zum Dorfkern mit Geschäften, einer Bankfiliale und einem Brunnen entwickelt.

Nach einer ersten Planung der Fläche ergab sich die Möglichkeit, das leerstehende Wohnhaus mit dem dazugehörigen Nachbargrundstück zu erwerben. Da habe die Stadt nicht lange gezögert, so der Bürgermeister weiter, den Ankauf umgehend nach dem Förderantrag in die Wege geleitet und die Neugestaltungsplanungen entsprechend angepasst.
„Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, den innerörtlichen Einzelhandel zu stärken und die städtebauliche Entwicklung voranzutreiben, da zusätzliche Flächen zur Verfügung gestellt werden können und die Orpeaue deutlich attraktiver und umfangreicher umgestaltet werden kann.“ Das Büro Bioline aus Lichtenfels habe gemeinsam mit dem Ortsbeirat Wrexen eine Neugestaltung entwickelt, die die Lebensqualität in Wrexen spürbar erhöhen werde.

Dank der Fördermittel könne dieses größte kommunale Projekt im Rahmen der Dorfentwicklung nun begonnen werden. Der Grundstückskauf habe bereits stattgefunden, für das kommende Jahr sei der Abriss des Hauses geplant. Die Maßnahmen zur Umgestaltung der Orpeaue ständen – analog zum Erhalt der Fördergelder – für 2026 und 2027 auf dem städtischen Bauprogramm.

Abschließend erinnerte der Bürgermeister daran, dass die Förderphase in der Dorfentwicklung auch von privaten Bauherren genutzt werden könne. „Wir würden uns freuen, wenn das Wrexer Beispiel, wie sich die Fördermöglichkeiten nutzen lassen, einen Impuls für weitere Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur gäbe.“ Förderanträge können noch in den nächsten drei Jahren bis Mitte 2027 gestellt werden. Das Projektbüro Bioline und der Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung begleiten das Verfahren. Für eine erste kostenlose Beratung und Planung steht Architektin Urte Friedrich zur Verfügung. Sie ist unter Telefon 05635 232 oder 0151 19449477 sowie per Mail unter ute.friedrich@uf-architektur.de zu erreichen.

Hintergrund

Die Stadt Diemelstadt hatte die Fläche an der Orpeaue, den sogenannten Mühlgraben, der Öffentlichkeit bereits zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt. Mit Sitzgelegenheiten, einem Treppenzugang zum Mühlgraben oder einem Schwalbenhaus bietet sie Einheimischen einen attraktiven Aufenthaltsort. Da die Fläche zudem direkt am Diemelradweg liegt, erhalten auch radelnde oder wandernde Feriengäste auf Übersichtstafeln einen Einblick in die örtlichen Freizeitangebote.


Allerdings befand sich die Fläche noch zur Hälfte im Besitz einer Erbengemeinschaft, zusammen mit dem angrenzenden Grundstück, auf dem sich das leerstehende Wohnhaus befindet. Für eine Sanierung kommt das Haus nicht in Frage, da deren Kosten einen eventuellen späteren Nutzen um ein Vielfaches übersteigen würde. Durch den Ankauf des Grundstücks geht die Orpeauenfläche vollständig in das Eigentum der Kommune über und ermöglicht so die Umgestaltung im Rahmen der Dorfentwicklung.

Was die Stadt Diemelstadt dort am Mühlgraben plant, kann sich sehen lassen. So sollen für die zahlreichen Nutzerinnen und Nutzer des Diemelradwegs neue Sitzbänke mit Fahrradständern und einer Unterstandshütte errichtet werden. Neue Infostelen und Skulpturen werden einen Bezug zur historischen Papierherstellung in Wrexen herstellen. Für Kinder besonders reizvoll: ein Wasserspiel rückt das Fließgewässer in den Mittelpunkt. Insgesamt wird die Fläche durch eine umfassende Bepflanzung noch an Attraktivität gewinnen.