Magistrat beantragt Landesmittel für Diemelradwegausbau


Im Rahmen des Förderprogramms „Stadt und Land“ des Bundes will das Land Hessen 43 Mio. Euro für die Nahmobilität an Kommunen für die Realisierung von Radwegeinfrastruktur bereitstellen, wenn diese Projekte bis zum Jahresende 2023 fertiggestellt und abgerechnet werden können. Bisher sah der Magistrat der Stadt Diemelstadt große Probleme in der Finanzierung des Radwegs von der Landesgrenze bis zum Stadtteil Orpethal aufgrund der Planungs- und Baukosten in Höhe von 410.000 Euro. Nun will man sich mit großem Nachdruck auf das Förderprogramm mit einer Förderquote von bis zu 80% bewerben. Nach der Teilnahme an der Online Nahverkehrs-Konferenz von Hessen Mobil vor einigen Wochen wurde die Verwaltungsvorlage vom Magistrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Ortstermin im Jahr 2018 zeigte Gefahrenquelle

Der Diemelradweg ist als 4-Sterne-Radweg vom ADFC zertifiziert worden und gehört zu Deutschlands schönsten Radwegen. Leider ist das Teilstück von der Landes­grenze (K91) an der Diemelbrücke bis zum Diemelstädter Stadtteil Orpethal für Radfahrer sehr gefährlich, weil sie im di­rekten Kontakt zu den zahlreichen LKW stehen. Im Rahmen eines Ortstermins am Diemelradweg am 3. September 2018 erläuterte Bürgermeister Elmar Schröder gemeinsam mit Vertretern des Magistrats und der Faktionen dem CDU-Landtagsabgeordneten Armin Schwarz sowie Ralf Struif (Planungsdezernent Nordhessen, Hessen Mobil) die Gefährdungssituation vor Ort. Damals gab es noch zahlreiche offene Punkte die geklärt werden mussten, um auf eine Förderung des Landes hoffen zu können.

Trassenführung und Radwegekonzept

Nach einem weiteren Termin des Bürgermeisters in der Hessen Mobil Zentrale in Wiesbaden bekam die Stadt Diemelstadt 20.000 Euro Fördermittel zugesprochen, um im Rahmen eines Radwegekonzeptes die optimale Trasse für den Radweg festzulegen und die weitere Planung vorantreiben zu können. In der Endfassung des Radwegekonzeptes wird die Trasse entlang der Kreisstraße 91 (B7 nach Orpethal) auf der Oberkante der Böschung favorisiert. Eine Grobplanung für diesen Radweg hatte Hessen Mobil bereits im Rahmen der Planung im Jahr 2007 für die im Jahr 2014 komplett neu ausgebauten Kreisstraße erstellt. Leider wurde die Umsetzung nicht im Rahmen des Straßenausbaus mit umgesetzt, denn damals war der Eigentumserwerb vom Land Hessen nicht kurzfristig realisierbar.

Grundstück für Trasse von Stadt erworben

Gemeinsam mit Westheims Ortsbürgermeister Franz-Josef Weiffen ist es Diemelstadts Bürgermeister Elmar Schröder gelungen, mit dem Graf von Westphalen ein Tauschgrundstück zu erwerben, damit die notwendigen 8.000 qm für die 10 m breite Radwegetrasse getauscht werden können. Das Grundstück wird in den nächsten Wochen vor Ort vermessen, damit die Umschreibung im Grundbuch erfolgen kann. Der Kaufvertrag wurde bereits vor über einem Jahr gemacht. Jedoch mussten die laufenden Pachtverträge erst vertragskonform abgewickelt werden.

Realisierung nur mit Landesförderung möglich

„Nachdem der komplizierte Eigentumserwerb uns gelungen ist und wir im Rahmen des Radwegekonzeptes die Grundlagen für die Landesförderung geschaffen haben, ist die Realisierung des ca. 410.000 Euro teuren Radwegs nur mit einer Landesförderung mit Förderquote von mindesten 75% realisierbar. Die Verantwortlichen der Stadt Diemelstadt werden jetzt den Förderantrag stellen und hoffen auf einen positiven Bescheid des Landes Hessen. Nur so könnte die Sicherheit auf dem Qualitätsradweg so verbessert werden, dass er bei der nächsten Zertifizierung die bereits in Aussicht gestellten 5-Sterne erhalten. “, ist sich Bürgermeister Elmar Schröder sicher.